Die Spirale – eine sichere Verhütungsmethode

Die Hormonspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffkörper, der vom Frauenarzt in die Gebärmutter der Frau eingelegt wird und dort geringe Mengen Gestagen bzw. das Gelbkörperhormon Levonorgestrel abgibt. Die Hormonspirale ist ein Langzeitverhütungsmittel und kann bis zu fünf Jahre im Körper verbleiben.

Nach einer Studie stand die Hormon- (und Kupfer-) Spirale mit sieben Prozent auf Platz vier der beliebtesten Verhütungsmethoden in Deutschland. Die Pille stand mit 42 % an der Spitze der Statistik, gefolgt von dem Kondom mit 32 %, dem Verhütungsring (8 %) und der Hormon-/Kuperspirale (7 %). Die letzten Plätze belegten die Temperaturmessung (5 %), die Dreimonats-Spritze (2 %) sowie das Hormonpflaster, Hormonimplantat, Diaphragma und Schaum/Spray/Gel mit jeweils einem Prozent. (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/209712/umfrage/anwendung-von-verhuetungsmitteln-beim-sex/)

Dagegen bietet die Hormonspirale gegenüber den anderen Verhütungsmitteln allerhand Vorteile.

Vorteile der Spirale gegenüber anderen Verhütungsmitteln

  • Verhütungsdauer von 5 Jahren

Nachdem die Hormonspirale in die Gebärmutter eingelegt wurde, gewährleistet sie vom ersten Tag an über die Dauer von fünf Jahren eine zuverlässige Verhütung – Im Gegensatz zu Verhütungsmitteln wie dem Kondom, der Pille, dem Hormonpflaster, etc., bei denen täglich, wöchentlich oder monatlich an deren Verwendung gedacht werden muss.

  • Weniger Probleme mit der Menstruation

Die Menstruation wird kürzer, schwächer und kann sogar vollständig entfallen. Dies gilt ebenfalls für die Menstruationsbeschwerden.

  • Hohe Verhütungssicherheit

Im Gegensatz zur Pille geht die Wirkung der Hormonspirale auch nicht bei Erbrechen oder Durchfall verloren. Die Hormonspirale hat einen Pearl-Index von 0,16 (Der Pearl-Index ist ein Beurteilungsmaß für die Sicherheit von Verhütungsmitteln: Je geringer der Wert, desto sicherer die Verhütungsmethode). Zum Vergleich die Werte einiger anderer Verhütungsmethoden:
Pille: 0,1 – 0,9
Kondom: 2 – 12
Kupferspirale: 0,3 – 0,8
Diaphragma: 1 – 20
Verhütungspflaster: 0,72 – 0,9
Sterilisation der Frau: 0,2 – 0,3
Sterilisation des Mannes: 0,1

(http://www.profamilia.de/erwachsene/verhuetung/pearl-index.html)

  • Vorteile der Spirale gegenüber der Pille

Da der Eisprung nicht gehemmt wird, dem Körper also keine Scheinschwangerschaft vorgetäuscht wird wie bei der Pille, kann der natürliche Zyklus des Körpers erhalten bleiben. Frauen können im ersten Zyklus nach Entnahme der Hormonspirale direkt schwanger werden. Außerdem wirkt die Hormonspirale nur dort, wo sie wirken soll – lokal in der Gebärmutter, wo eine geringe Gestagenmenge abgegeben wird. Im Gegensatz dazu hat die dauerhafte Einnahme der Pille aufgrund des Östrogens Einfluss auf den gesamten weiblichen Körper, was unter anderem zu Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und einem Spannungsgefühl in den Brüsten führen kann.

Wirkungsweise der Spirale

Der Schleim im Gebärmutterhals wird durch das Gestagen dickflüssig und dadurch undurchlässiger für Spermien (Entstehung eines „Schleimpfropfs“). Spermien, die trotzdem in die Gebährmutter gelangen, werden durch das freigesetzte Gestagen in ihrer Funktion und Beweglichkeit gehemmt. Des Weiteren wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und damit die Menstruation verringert, sodass die Bedingungen für die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert werden.

Kosten einer Spirale

Die Kosten belaufen sich auf einmalig ca. 350 € inklusive dem Einsetzen der Hormonspirale. Ökonomisch sinnvoll wird die Hormonspirale somit erst, wenn sie mindestens drei Jahre getragen wird. Weiterhin ergeben sich Einsparungen durch die geringere bzw. entfallende Menstruationsblutung, da auf den Kauf von Hygieneprodukten verzichtet werden kann. Sofern vom Arzt verschrieben, können bei Frauen bis zum 20. Lebensjahr die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, z. B. bei sehr starker oder verlängerter Menstruation (SGB V § 24a). Bei halbjährlichen Ultraschallkontrollen können zusätzliche Kosten von jeweils bis zu 40 € entstehen.

Für wen ist die Spirale geeignet?

Ob die Hormonspirale für eine Frau geeignet ist, muss in jedem Fall vom Frauenarzt entschieden werden. Prinzipiell ist die Hormonspirale für jede Frau geeignet, die langfristig und reversibel verhüten möchte. Entgegen mancher Meinungen kann die Hormonspirale auch von Frauen getragen werden, die noch keine Kinder zur Welt gebracht haben. Nicht geeignet ist die Spirale für Frauen mit besonders kleiner oder fehlgebildeter Gebärmutter und für Frauen, die bereits eine Eileiterschwangerschaft hatten. Außerdem wird der Frauenarzt die Spirale nicht einlegen, wenn Entzündungen in der Scheide oder im Gebärmutterhals bestehen.

Nachteile & Nebenwirkungen

Das Einsetzen der Hormonspirale durch den Frauenarzt geht zwar schnell, kann jedoch insbesondere bei jungen Frauen bzw. Frauen, die noch kein Kind geboren haben, schmerzhaft sein. In den ersten Monaten nach dem Einlegen der Hormonspirale können Unterbauchschmerzen sowie Schmierblutungen auftreten. In manchen Fällen können Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Brustspannen, sexuelle Unlust oder leichte Akne auftreten. In seltenen Fällen kann eine Eileiterschwangerschaft auftreten. Selbstverständlich bietet die Hormonspirale keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Insbesondere bei häufig wechselnden Sexualpartnern sollte daher keinesfalls auf ein Kondom verzichtet werden. Da sich jede Frau ohnehin regelmäßig vom Frauenarzt untersuchen lassen sollte (0,5 – 1 Jahr), kann gleichzeitig die richtige Position der Hormonspirale kontrolliert werden.

Unterschiede der Kupferspirale im Vergleich zur Hormonspirale

Im Gegensatz zur Hormonspirale gibt die Kupferspirale keine Hormone ab. Sie besteht aus einem T-förmigen Kunststoffkörper, der mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Der Kunststoff wirkt in der Gebärmutter als Fremdkörper und verhindert so die Einnistung einer Eizelle. Der um den Kunststoffkörper gewickelte Kupferdraht gibt Kupfer-Ionen ab, welche die Spermien in ihrer Beweglichkeit hemmen und so die Befruchtung von Eizellen verhindern. Des Weiteren verändert sich durch die Kupferspirale die Muttermund- und Gebärmutterschleimhaut, sodass sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann. Von Vorteil ist, dass die Kupferspirale ohne Hormone funktioniert und somit keinerlei Einfluss auf den Hormonhaushalt der Frau hat.

Stillen ist bei Hormon- und Kupferspiralen gleichermaßen möglich. Von Nachteil ist, dass sich die Monatsblutung der Frau verstärken, verlängern und schmerzhafter werden kann. Außerdem können durch das an der Kupferspirale befestigte Rückholbändchen Keime in die Gebärmutter gelangen und Infektionen verursachen. Bei der Hormonspirale senkt dagegen die Verdickung des Schleimpfropfs im Gebärmutterhals die Wahrscheinlichkeit von Infektionen. Die Kupferspirale hat mit 0,3 – 0,8 einen höheren, also schlechteren Pearl-Index als die Hormonspirale mit 0,16.