Heuschnupfen – Der Pollen-Check

Woran merkt man, dass Sommer ist? Die Antwort lautet nicht – wie jetzt vielleicht angenommen – an den warmen Sonnenstrahlen.

Bei mittlerweile etwa jedem dritten betroffenen Deutschen sind es die hervortretenden Augen der Allergiker, die auf die ansonsten schönste Zeit des Jahres schließen lassen. Doch was ist überhaupt Heuschnupfen, wann tritt er auf und was lässt sich dagegen tun?

Was ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen auch Rhinitis allergica, saisonaler allergischer Schnupfen, Pollenallergie oder Pollinosis genannt, ist eine saisonale allergische Fehlreaktion beim Einatmen kleinster Blütenstaubteilchen, den Pflanzenpollen. Bei den Betroffenen treten Beschwerden wie juckende, gerötete, geschwollene und tränende Augen, laufende, kribbelnde oder verstopfte Nasen und mehrfache Niesattacken sowie gereizte Schleimhäute auf. Heuschnupfen kann im schlimmsten Fall zu Atemwegserkrankungen wie Asthma führen, wenn sich die Allergie auf die Bronchien verlagert. Ob es sich tatsächlich um Heuschnupfen und nicht um eine symptomähnliche Erkältung handelt, kann im Zweifel der Arzt in drei Schritten diagnostizieren:

  1. Gespräch zu Krankengeschichte,
  2. Körperliche Untersuchung und
  3. Hauttest.

Wann und wo tritt Heuschnupfen auf?


Heuschnupfen tritt während des Pollenfluges in der Hauptsaison von März bis Juli auf.
Allerdings können vorzeitig Frühblüherpollen ausschwärmen, die Betroffene bereits ab Dezember belasten. Besonders geplagt sind Gräser-Allergiker, da diese von Mai bis in den Herbst hinein durch die Luft wirbeln. Die Pollenbelastung ist regional unterschiedlich und abhängig von der Wetterlage. Kostenlose Pollenflugvorhersagen helfen Allergiker sich im Vorab zu informieren. Generell sind Meerregionen oder obere Höhenlagen in den Bergen pollenbefreit, da der Wind die Pollen weder über das Meer noch auf mehr als 1600 Meter Höhe trägt.

Welche Faktoren lösen Heuschnupfen aus?

Als Ursachen für Heuschnupfen werden zahlreiche Faktoren angeführt. Einer davon ist die Hygienehypothese, die davon ausgeht, dass mangelnder Kontakt mit Krankheitserregern aufgrund übermäßiger, keimfreier Sauberkeit verantwortlich ist. Infektionskrankheiten in der Kindheit sind wichtig für ein ausgeprägtes Immunsystem. Auch Umweltschadstoffe sorgen für eine kontinuierliche Schleimhautreizung und begünstigen dadurch Heuschnupfen. Psychologische Einflussfaktoren wie Stress sind häufiger Auslöser für viele Allergien. Die genetische Veranlagung ist als Ursache  für eine Pollenallergie bewiesen.

Was kann man gegen Allergene tun?

Da Pollen anhänglich an Kleidung haften und sich in den Haaren festsetzen, sollten Allergiker zugunsten ihrer Nachtruhe die Klamotten – wenn möglich – nicht im Schlafzimmer aufbewahren und Haare vorm Schlafengehen waschen. Beim Wäschetrocknen empfiehlt sich auf einen Trockenraum auszuweichen. Ob beim Lüften der Räumlichkeiten oder im Auto rät sich kurzes, einmaliges Stoßlüften. Der Pollenflug ist zwischen 4 und 6 Uhr morgens besonders intensiv. Für die Lüftungsanlage im Auto gibt es sogenannten Pollenfilter, die entweder serienmäßig vorhanden sind oder nachgerüstet werden können. Pollenschutzgitter helfen diese abzuhalten, jedoch dringt auch entsprechend weniger Frischluft hindurch in die Stube. Um den trotz aller Maßnahmen eingedrungenen Pollen Herr zu werden sollten Allergiker regelmäßig mit einem Feinstaub- oder Pollenfilter staubsaugen bzw. wischen. (Sonnen-)Brillenträger sind klar im Vorteil, da diese den Pollen den Weg in die Augen erschweren.
Nichtsdestotrotz gelingt es wohl kaum den Allergenen vollständig zu entkommen, daher sollte medikamentös durch entsprechende Präparate entgegengewirkt werden. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Arzneimittel eignen sich für die Behandlung oder lösen Müdigkeit und Abgeschlagenheit aus. Bei den zu schluckenden Arzneien handelt es sich um die Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin. Wenn alle genannten Maßnahmen die Allergene zu meiden keine Früchte tragen, gibt es immer noch die Möglichkeit den Übeltätern im Urlaub am Meer oder in den Bergen zu entfliegen.